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Landkarten und GPS in Island

Landkarten

Wir sind mit zwei Karten recht gut in Island gefahren. Da ist zum einen die Autokarte von Freytag & Berndt (Maßstab 1:400.000), die man gut und einfach schon im Vorfeld in Deutschland besorgen kann. Sie ist ideal für die großräumige Planung und Orientierung und selbst bei Hochlandstraßen hinreichend detailgenau. Selbst im Hochland trifft man Autofahrer, die nur mit dieser Karte unterwegs sind und damit bestens klarkommen.

Für die genauere Orientierung haben wir uns bei Ferðakort direkt in Island den "Ísland Vegaatlas" (Maßstab 1:200.000) bestellt. Man bekommt ihn aber auch via Internet in Deutschland (z.B. für 39,90 € bei der Geobuchhandlung Kiel). Der Atlas ist entschieden genauer, bietet topographische Informationen (Höhenlinien - siehe den Ausschnitt ganz oben in der Titelgrafik), wichtige Straßendetails wie die wichtigsten Furten sind vermerkt - und er ist nicht derart mit Piktogrammen überfrachtet wie die Karte von Freytag & Berndt (die ihrerseits wieder ganz hilfreich sind, wenn man schnell mal wissen will, ob ein Wasserfall an der Strecke liegt).

Der "Vegaatlas" hat allerdings einen handfesten Nachteil: Er ist (ähnlich wie der in Deutschland verbreitete Shell-Atlas) in Seiten aufgeteilt, die im Unterschied zum Shell aber kein in mehreren horizontalen Schichten nahtlos fortlaufendes Abbild von Island ergeben. Er besteht auch nicht aus Doppelseiten, die man, um "um die Kartenecke" zu kommen, einfach anders falten kann, sondern aus isolierten, noch dazu durch eine breite Ringheftung in der Mitte nochmals unterteilten Kartenseiten. Die schließen zwar an Nachbarkarten an, und man erfährt auch, an welche. Aber in der Praxis waren wir ständig am Hin- und Herblättern. Wenn man das Pech hat, in einem Kartenabschnitt unterwegs zu sein, der an der Schnittstelle von vier Karten liegt (was erstaunlich häufig vorkommt: Geysir/Gullfoss ist ein solches Beispiel, schlimmer bei Straßen im Hochland), dann bleibt nur eines: Haare raufen oder die Freytag & Berndt aus dem Handschuhfach holen.

Bei allen Mängeln im Detail: Mit jeder dieser beiden Karten, erst recht mit beiden, kommt man als Autofahrer problemlos durch Island. Wer nur die Ringstraßenrunde und die touristischen Highlights (Thingvellir, Geysir, Gullfoss, Goðafoss, Jökulsárlón, etc.) anpeilt, kommt ohnehin schon mit der Karte von Freytag & Berndt bestens zurecht. Die Straßen in Island sind sehr gut ausgeschildert; das gilt - mit nur ganz geringen Einschränkungen - auch für das Hochland, wo man sich schon deshalb meistens nicht so ganz einfach verfahren kann, weil es zur angepeilten Piste in aller Regel nur sehr wenige Alternativen gibt.

Für Wanderer gibt es freilich spezielle Karten in kleineren Maßstäben (zu haben in allen Tankstellen in den klassischen Wandergebieten) - aber wir wollten doch mit dem Auto durch Island fahren, oder nicht?

GPS und Island

In vielen Island-Foren wird die Frage diskutiert, ob man ein GPS für eine Islandfahrt braucht. Was das Wandern oder Radfahren angeht, maße ich mir kein Urteil an. Fürs Autofahren aber gilt: Man braucht nicht unbedingt, aber praktisch und hilfreich ist es allemal. Gelegentlich auch beruhigend. Wer nur die Ringstraße und die touristischen Highlights anvisiert, kommt perfekt ohne GPS aus. Selbst im Hochland muss es nicht zwingend ein GPS sein. Ich wiederhole: Alle wichtigen Pisten sind hinreichend gut ausgeschildert.

Trotzdem bin ich froh, dass wir ein (kartenfähiges) GPS dabei hatten. Und darauf die digitale Island-Karte, die man auf Toms Website http://www.ourfootprints.de/gps/mapsource-island.html kostenlos herunterladen kann. Denn erst mit Karte ist der Komfort perfekt. Wer zwar ein GPS, aber dort keine Karte hinterlegt hat, sieht im Display nicht mehr als seine momentanen Koordinaten. Die kann man nun zwar in eine (analoge) Landkarte übertragen, wenn man wissen will, wo man steckt. Immer noch besser als mit dem nassen Daumen im Wind gestochert. Aber so richtig nützlich wird das GPS erst mit Karte.

Toms Karte ist ausgesprochen genau und auch im Hochland, wo man sie besonders gut gebrauchen kann, sehr verlässlich. Also: Wärmste Empfehlung! Karte herunterladen und ins (Map-Source-kompatible!) GPS übertragen. Tom informiert auf seiner Website auch zu allem Weiteren, das man bezüglich GPS wissen muss. Und er hat eine Galerie mit vielen Infos und wunderschönen Bildern zu Island. In der MapSource-Software kann man die Karte natürlich auch benutzen. Alle Routenaufzeichnungen dieser Website sind auf diesem Wege erzeugt.

Warum ein GPS beruhigend ist? Weil man sich damit nicht so leicht verfährt. Ohne GPS wären wir an einer Stelle der F337 am Hlöðufell fälschlich auf einer namenlosen Piste Richtung Tindaskagi gelandet, weil die einfach glatt weiterlief, während die westseitige Umrundung des Hlöðufell, die wir eigentlich fahren wollten, in einem derart grauenvollen Zustand war, dass wir ohne das hartnäckige eTrex nicht im Traum daran gedacht hätten, hier könne tatsächlich unsere Piste verlaufen. Tat sie aber.

Das mag ein Einzelfall sein (der zudem ohne schlimme Konsequenzen verlaufen wäre). Aber wir haben es immer als beruhigend empfunden, wenn unser Kurs mit dem Verlauf der Piste im GPS annähernd übereinstimmte, was im Hochland fast immer, ansonsten grundsätzlich der Fall war (Ausnahme: neu gebaute und dabei verlegte Straßen - kam auf mehr als 4700 Kilometern aber nur an zwei Stellen vor, und Tom hat die Hinweise zum neuen Straßenverlauf mittlerweile längst in der neuesten Version seiner Karte berücksichtigt). Das gilt schon bei schönem Wetter, erst recht aber bei Nebel, der in Island ziemlich unvermittelt auftreten und reichlich dick sein kann. Schließlich: Das GPS wusste von Brücken und Furten, zu denen sich der Vegaatlas ausschwieg (allerdings gab es auch den umgekehrten Fall).

Und noch eines: Unser GPS (wir benutzten das Garmin eTrex Vista HCx) hat alle Strecken, die wir gefahren sind, Punkt für Punkt in Tracks aufgezeichnet. Die helfen mir heute nicht nur bei der genauen Rekonstruktion der Route (und der Erzeugung der Übersichtskarten für diese Website), sie erlauben mir in Zweifelsfällen auch, anhand der Uhrzeit Fotos eindeutig an bestimmten Wegpunkten zu lokalisieren.


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